OBJEKT- UND PERFORMANCEKÜNSTLERINOBJEKT- UND PERFORMANCEKÜNSTLERIN

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Kokon

KOKON, 2007, Performance, Rundgang, Düsseldorfer Kunstakademie
KOKON, 2007, (Außeninstallation), Europäischer Kunsthof Vicht, Stolberg-Vicht

KOKON
In dem aktuellen Werkzyklus setzt sich die Künstlerin auf vielfältige Weise mit dem Begriff der Metamorphose auseinander. Die Arbeiten von 2006/2007, die alle den übergreifenden Titel „KOKON“ tragen, veranschaulichen den Prozess der Wandlung und des Ausbruchs und beinhalten gleichzeitig eine Spuren- und Identitätssuche. In der Umsetzung greift die Künstlerin auf unterschiedliche Medien zurück und fügt schließlich alle Einzelteile zu einem multimedialen Werk zusammen.

Ausgangspunkt des Werkkomplexes bildet eine Performance, die im Februar 2007 anlässlich der „Rundgang“-Ausstellung an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Ausschluss des Publikums stattgefunden hat. Dabei liegt die Künstlerin, einer pränatalen Situation gleichend, unbekleidet und zusammengekauert in einem lebensgroßen Papierkokon. In der nächsten Sequenz beginnt die Protagonistin langsam mit dem haptischen Erkunden des Innenraumes und versucht sich einen Weg nach Außen zu verschaffen. Die Entpuppung selbst gelingt nur mit großer körperlicher Anstrengung: Mit bloßen Händen bricht die Künstlerin den Kokon auf und kann sich mühsam einen Ausgang erarbeiten, um sich schließlich endgültig der Hülle zu entledigen. Der mühsame Akt des Aufbrechens wird zum Initialmoment, der den erlösenden Befreiungsprozess und die Metamorphose verdeutlicht.

Die Performance wird durch eine schwarz-weiße Fotoserie und eine Videoinstallation dokumentiert, die jeweils weitere Einzelteile des Gesamtwerkes bilden. Anders als bei klassischen Videofilmen besteht die Arbeit hier aus einzelnen Fotografien, die, als Films Tills aneinandergereiht, zu einem lautlosen, zeitverzögerten Video werden und sich als Endlosschleife im Ausstellungsraum präsentiert. Der langsame Ablauf der Bildsequenzen ermöglicht dem Betrachter innezuhalten und sich mit der stetig wiederholenden Situation auseinanderzusetzen oder gar zu identifizieren. Der Aspekt der Wiederholung veranschaulicht den endlosen Prozess der Wandlung, der in der Übertragung auf die soziale Entwicklung des Menschen, bzw. auf die eigene Selbstfindung, nie abgeschlossen sein wird.